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Künstler und Künstlerinnen schaffen Werke. Intuitionen und Gedanken sind ihren Formen eingeschrieben. Werke sind so verstanden Materialisierungen von zuvor Immateriellem. Diese wandern in Ausstellungen. In ihnen werden die Gedanken sichtbar.

Zu ihnen werden gemeinhin Kataloge publiziert. Die Konschthal Esch hat nun schon zum zweiten Mal – nach Gregor Schneider - anstatt eines Kataloges ein Buch anlässlich einer Ausstellung herausgegeben. Die Gedankenwelt des Künstlers hinter dem Sichtbaren seiner Werke soll so noch deutlicher in den Fokus gerückt werden.

Für kaum einen Künstler seiner Generation scheint diese Form der Publikation sinnvoller als für Ben Greber. Denn Greber ist ein melancholischer Grübler, der denkend und nach- wie überdenkend aus der Geschichte seiner Familie und seines Umfeldes seine Kunst schöpft.

Die Hintergründe seiner Werke sind stets überkomplex. Dass der Kerzenständer in seiner Pubertätsbude einmal ein Isolator am KZ-Zaun von Auschwitz war, lässt ihn nicht los. Es beschäftigt ihn, verfolgt ihn gleichsam. Er geht dieser Entdeckung dann auf den Grund, ent-deckt das Geschichtliche, entkleidet das Ding von seiner reinen Dinglichkeit.

Raimund Stecker sucht in diese skulpturale, also dreidimensionale Komplexität, eine lineare Ordnung zu bringen. Ausgehend von der mysteriösen Logik innerhalb des Zahlensetzkastens in Dürers Melencolia I unternimmt er es, die familiären Verstrickungen, in die sich Greber eingewebt sieht, in Szene zu setzen, als Geschichte zu erzählen.

Das Resultat seiner Beschäftigung mit der Kunst Ben Grebers ist für Raimund Stecker unzweideutig: Sie ist nur als Essay zu begreifen, als weit und hoch und zeitlich ausgebreitetes Gedankengebäude, das visuell „gelesen“ werden will!

Verfügbar in der Konschthal.

Verkausfpreis: 28€